Gemeinde Steinbergkirche
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Großquern

Der Ortsname Quern gehört zu den Kurzformen in Angeln und lässt auf ein wahrscheinlich hohes Alter schließen. Der Begriff Quern deutet auf „Mühle“ hin. Auf Grund des Alters ist davon auszugehen, dass sich die Namensgebung aus einer Wassermühle an der Querner Au ableitet. In verschiedenen Chroniken wird Querne mit der Jahreszahl 1389 genannt. Die erste urkundliche Namensnennung Qwerne erfolgte im Jahre 1411, als der damalige Herzog von Lauenburg der dänischen Königin u.a. das Kirchspiel Quern (dän. Kwaern) verpfändete.

Der Siedlungsraum vergrößerte sich vom Urdorf Quern aus nach Nordwesten und Norden und es entstanden die Tochterdörfer Klein-Quern und Hattlund, zur Unterscheidung erhielt das Urdorf Quern nun den Zusatz "Groß". Im Laufe der Zeit hat sich der Name entwickelt: Groß-Queren, Großen Querum, Gr. Quern und schließlich Großquern.

Namensverwandschaften gibt es mit anderen Orten: z.B. Querfurt (bei Halle/Saale) oder Kürnach (bei Würzburg). Diese Orte haben den gleichen Namensursprung (Quirn/Quern – Mühle, Handmühle, Wassermühle, Mühlstein) und die Namen haben sich im Laufe der Jahrhunderte unterschiedlich entwickelt.

Bis 1949 gab es das Amt Quern, dem die Gemeinden Habernis, Hattlund, Kalleby, Neukirchen, Nübel, Quern, Roikier, Westerholm und das Gehege Horstkoppel angehörten. Durch Zusammenlegung mit dem Amt Steinberg und den Gemeinden Bredegatt, Gintoft, Norgaardholz, Steinberg und Steinberghaff entstand das Amt Quern-Steinberg mit dem Sitz nun in Steinbergkirche.

Im Jahre 1970 fand eine umfangreiche Gebietsreform statt. Die Gemeinden Kalleby, Neukirchen, Nübel, Quern und Roikier schlossen sich nun zu einer Gemeinde Quern zusammen. Im Jahre 2013 vereinigte Quern sich mit Steinbergkirche und zusammen bilden sie seitdem die neue Gemeinde Steinbergkirche mir rd. 2.700 Einwohnern und einer Fläche von 35,74 km².

Die Kirche St. Nikolaus in Quern liegt auf einem Hügel 58 m über NN und ist damit die höchstgelegene Kirche in Angeln. Mit der Erbauung im romanischen Baustil wurde wahrscheinlich um 1200 begonnen. Die späteren Bauteile sind dem gotischen und der Turm dem spätgotischen Baustil zuzuordnen.

Das Dorf Großquern ist geprägt von der Kirche mit Pastorat, Küsterhaus und Friedhof, Bauernhäusern und einigen Gewerbebetrieben; in früheren Jahren auch durch Apotheke, Windmühle, Meierei, Sparkassen, Post, Kaufhaus, Bäckereien, Schule, Kindergarten und ein von 1913 bis 1922 privat betriebenes Elektrizitätswerk.

Bereits um 1600 gab es in Großquern eine Küsterschule. Sie vergrößerte sich und wurde zeitweise je nach Bedarf drei-, vier- oder fünfklassig betrieben. Die höchste Schülerzahl nach dem 2. Weltkrieg betrug 362, sie sank bis 1957 auf 86. Kurz zuvor, im Jahre 1954, wurde in Großquern eine neue Schule gebaut, in der vorübergehend auch das Gemeindebüro und der Kindergarten untergebracht waren. Die Schule in Großquern wurde 1963 eine Dörfergemeinschaftsschule, es kamen die Schüler aus den aufgelösten Volksschulen Kalleby und Neukirchen hinzu. Nur zehn Jahre später mit Beginn des Schuljahres 1973/74 wird das Schulsystem neu geordnet: in Steinbergkirche wird das neue Grundschulzentrum bezogen und in Sterup entsteht das Haupt- und Realschulzentrum. Die Schulträgerschaft ist zwischenzeitlich von Gemeinden über Schulverbände auf das Amt Steinbergkirche (heute Amt Geltinger Bucht) übergegangen.

Der Kindergarten Quern zieht 1965 in die renovierten Räume der alten Volksschule ein. Nach fast 50 Jahren erfolgt 2013 der Zusammenschluss der Kindergärten Quern und Steinbergkirche und der Umzug in neue Räume an der Grundschule in Hattlundmoor.

Im Jahre 2006 wurde das Dorfhaus Quern – ein Dienstleistungsgebäude – eingeweiht, es beherbergt die Feuerwehr, Archivräume des Vereins Kirchspielchronik Quern-Neukirchen, einen Mehrzweckraum und einen Büroraum der Gemeinde. Das Dorfhaus steht auf einem geschichtsträchtigen Grundstück. Bereits 1671 gab es etwas weiter südlich im Dorf ein Allmende-Grundstück, auf dem durch öffentliche Verfügung ein Krug betrieben wurde. Im Jahre 1808 wurde ein Nachfolgebau auf der Südseite der heutigen Reepschlägerstraße erbaut, der 1894 erneut verlegt wurde und als Kirchkrug auf dem jetzigen Dorfhausgrundstück betrieben wurde. Der letzte Kirch-Krüger Jes Boisen verkaufte das gesamte Anwesen 1951 an die Spar- und Darlehenskasse, es folgte ein Teilabriss und der Aufbau von Lagerräumen und später auch Siloanlagen. Es war somit nur folgerichtig, das Grundstück für die Gemeinde zurück zu kaufen und wieder der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen.

Einige Siedlungen mit dem Namensteil ‚Quern‘ sind außerhalb des eigentlichen Dorfes entstanden: Quern-Dingholz, Quernholz, Kleinquern, Quern-Bargfeld und Quernfeld (später Westerholmfeld). Auch die Ortsteile Elkier, Wolfsbrück, Scheersberg und ein Teil von Schiol zählen zum Nahbereich Quern bzw. auch zur früheren Gemeinde Quern.

Für das Dorf Großquern sind folgende Straßennamen festgelegt worden:

Aberland, Achtertoft, Dammstedt, Dreiherstraße, Geltinger Landstraße, Groß-Quern, Jürgensby, Kragdamm, Ostenfeld und Reepschlägerstraße.

Die Schreibweise für Quern bzw. Groß-Quern, Großquern bzw. hat sich auch in jüngster Zeit entwickelt. Seit der Dudenreform im Jahre 1954 setzte sich die Zusammenschreibung durch und wird seitdem für die Ortsteile Großquern und Kleinquern in allen öffentlichen Karten und Verzeichnissen verwendet. Mit der Festlegung der Straßennamen im Jahre 1985 kamen Unsicherheiten in der Schreibweise auf. Der Straßenzug Groß-Quern wurde nun wieder in zwei Worten mit einem Bindestrich getrennt geschrieben. Die Gemeindevertretung Quern stellte am 14.07.2009 per Beschluss fest, dass der Ortsteil Großquern weiterhin in einem Wort zusammen geschrieben wird und der Straßenname Groß-Quern getrennt mit Bindestrich.

Historische Ansichten von Groß Quern

Quellen der Ortsnamen und Daten:
Chroniken des Kirchspiels Quern-Neukirchen, Bände I, II und II-2009
Topographie der Landschaft Angeln, Berthold Hamer, Bände I und II,
Jensen’s Angeln, Ausg. 1922

zusammengestellt 09.01.2015
von Erich Petersen