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Kallebyer Kiste

Volle Tüten in der „Kallebyer Kiste“

Tanja Staack-Lorenzen füllt täglich Einkaufstaschen nach Bestellung / Seniorenbeirat organisiert weiter Einkaufshilfe in der Gemeinde

Bürgermeister Johannes Erichsen, Tanja Staack-Lorenzen und ihr Mann Peter (v.li.) sind froh, dass es die Kallebyer Hütte gibt und die Bürger sie annehmen. U. Köhler

Ursel Köhler Steinbergkirche. „Kallebyer Kiste. Zutritt nur eine Person zur Zeit. Abstand halten.“ So steht es auf einem zwei Mal zwei Meter großem Holz-Häuschen im Neubaugebiet Kalleby – ein Mini-Markt. „Ich muss sowieso jeden Tag zur Arbeit nach Sterup zum dortigen Supermarkt, da kann ich auch für meine Nachbarn einkaufen“, so Marktleiterin Tanja Staack-Lorenzen.

Gesagt, getan. Ursprünglich hatten sie und ihr Mann Peter daran gedacht, für die rund 240 Kallebyer in ihrer Scheune ihre Nachbarschaftsinitiative zu realsieren. Sie schlossen sich mit dem ebenfalls in Kalleby lebenden Bürgermeister Johannes Erichsen kurz und der mit dem Handels- und Gewerbeverein Steinbergkirche, dessen Weihnachtsmarkt-Hütten bei ihm eingelagert sind. Eine von diesen Hütten stellte der Verein für das Vorhaben zur Verfügung – nun steht ein hölzernes Häuschen auf einem Parkstreifen im Neubaugebiet.

Tanja Staack-Lorenzen informierte über die Kallebyer Frauen-Whats-App-Gruppe über ihr Vorhaben – die Resonanz war groß. Im Häuschen befindet sich ein kleines Sortiment mit Artikeln für den täglichen Bedarf. Doch damit nicht genug. In der Hütte haben die Kallebyer Taschen mit ihren Einkaufszetteln aufgehängt. Die nimmt Tanja Staack-Lorenzen mit nach Sterup und kauft entsprechend ein. Die gefüllten Taschen legt sie anschließend nach ihrer Rückkehr in der Hütte ab und informiert die Bewohner, dass ihre Einkäufe erledigt sind und abgeholt werden können. Das funktioniert, und die Bezahlung erfolgt per Überweisung. Bereits ein Dutzend der Kallebyer nutzt die Nachbarschaftsinitiative und sind froh, dass es die gibt. Das alles beruht auf Vertrauensbasis, und Vertrauen wird im Neubaugebiet groß geschrieben. Und dann gibt es in der Hütte auch noch eine Grußwand und damit die Möglichkeit, niederzuschreiben, was die Menschen in dieser für alle schwierigen Zeit bewegt.

„Eine tolle Idee“, lobt der Bürgermeister, der es übernommen hat, für seine Frau einzukaufen. Gerade jetzt sei es wichtig, dass die Menschen zueinander stehen und sich unterstützen, so Erichsen.

Doch damit der Nachbarschaftshilfe in der Gemeinde Steinbergkirche nicht genug. Der Bürgermeister weist auf die vom Seniorenbeirat Steinbergkirche initiierten Corona-Einkaufshilfe für Menschen, die zur Risikogruppe der von der Corona-Pandemie besonders Gefährdeten gehören, hin. Dabei gibt es eine Zusammenarbeit mit zwei Supermärkten in Steinbergkirche. Bestellungen nimmt der Seniorenbeirat dienstags und freitags von jeweils 9 bis 13 Uhr unter der Tel. 0 46 32 / 87 65 47 4 entgegen. Freiwillige Helfer von örtlichen Vereinen und Privatpersonen – weitere werden noch gesucht (mindestens 18 Jahre alt und im Besitz eines Führerscheins der Klasse B) – kaufen entsprechend der Bestellungen ein und bringen die Ware mittwochs und sonnabends den Menschen in ihre Wohnungen. Zuvor rufen sie an, teilen mit, wann sie kommen und bitten darum, Geld entsprechend bereitzuhalten. Dabei wird darum gebeten, Behälter vor die Tür zu stellen, damit der jeweilige Einkauf umgelagert werden kann. Gebeten wird auch darum, den Einkaufsbetrag möglichst passend bereit zu halten.